ecoBKP 2024


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Material/Prozess Vorgaben Hinweise/Quellen

ecoBKP 221: Fenster und Aussentüren

Allgemeines

Lüftungskonzept

Gemäss SIA-Norm 180 (Kap. 3.2) ist für alle Gebäude ein Lüftungskonzept zu erstellen, welches Aussagen zu den Massnahmen für einen ausreichenden Luftwechsel, zur Anordnung der Luftdurchlässe und zur Betriebsart macht.

Eine (auch nur teilweise) permanente Öffnung der Fenster ist nicht zulässig.

Holzauswahl

1. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe aus nachhaltiger Produktion mit Nachweis Label Schweizer Holz, FSC- bzw. PEFC-Label oder gleichwertigem Label.

2. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe europäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

nicht empfohlen: Hölzer und Holzwerkstoffe aussereuropäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

Als europäische Länder gelten die EU- und EFTA-Mitgliedsstaaten.
Kontrolle der Vorgaben mittels Zertifikaten (CoC bis zum Lieferanten des Verarbeiters) oder Nachweis ecoProdukt und auftragsbezogenen Lieferscheinen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 210.06

Oberflächenbehandlung

Werkseitig aufgebrachte Beschichtungen sind gegenüber bauseitig aufgebrachten Beschichtungen zu bevorzugen.

Bei werkseitigen Beschichtungen werden in der Regel eine höhere Qualität und eine geringere Umweltbelastung erzielt.

Fensterrahmen und Verglasungen

Fenster

1. Priorität: Holzfenster Minergie-Modul.

2. Priorität: Holz-Metallfenster Minergie-Modul.

Holzfenster sind bei witterungsgeschützter Anwendung (z.B. Loggia) besonders vorteilhaft.
Metallrahmen haben einen deutlich höheren Grauenergie- und U-Wert (entscheidend für den Wärmeverlust des ganzen Fensters).
Falls Metallfenster unvermeidlich: wärmegedämmte, thermisch getrennte Profile wählen.
Uw-Wert gemäss Anforderungen MuKEn 2014 an Einzelbauteile.

Glasrandverbund

1. Priorität: Randverbund aus Kunststoff/Butyl („warme Kante“).

2. Priorität: Randverbund aus Edelstahl.

Besonders bei kleinformatigen Fenstern hat der Randverbund einen grossen Einfluss auf den U-Wert. Ein Randverbund aus Aluminium ist aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit zu vermeiden.

Vogelschutz

Gefährdung abklären und allenfalls Massnahmen gemäss Merkblatt „Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht.“ treffen.
Fenster und Fenstertüren mit Aussenreflexionsgrad max. 15%; Glasfassaden und spiegelnde Fassaden mit Aussenreflexionsgrad max. 15%, flächiger Musterung, Mattierung oder kleinflächiger Verformung.

Probleme stellen Eckverglasungen, spiegelnde bzw. frei stehende Glasflächen oder mehrheitlich verglaste Volumen (z.B. Wintergarten) dar. Bäume oder Büsche in der Nähe von Glasflächen erhöhen das Kollisionsrisiko.

Vorgabe Minergie-ECO 230.020

Aussentüren

Aussentüren

1. Priorität: Minergie-Modul Rahmentüren aus Holz und Holzwerkstoffen oder Rahmentüren aus Holz und Holzwerkstoffen mit Ud-Wert max. 1.2 W/m2K.

2. Priorität: Minergie-Modul Rahmentüren aus Stahl oder Rahmentüren aus Stahl mit Ud-Wert max. 1.2 W/m2K.

Ud-Wert gemäss Anforderungen MuKEn 2014 an Einzelbauteile (Türen gegen Aussenklima).
Metalltüren: wärmegedämmte, thermisch getrennte Profile wählen.

Für die Dämmung in Stahltüren gilt:
Vorgabe Minergie-ECO 120.060

Oberflächenbehandlung

Holzfenster und -Türen, Holzteile von Holz-Metall-Fenstern

Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte.

nicht empfohlen: Verarbeitung lösemittelverdünnbarer Produkte auf der Baustelle.

Imprägnierung ist nur für Nadelholz erforderlich und sollte lediglich pilz- und bläuewidrig eingestellt sein.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Aluminiumfenster und türen, Aluteile von Holz-Metallfenstern, Rahmenwetterschenkel

Aluminium pressblank oder farblos anodisiert.

Kunststofffenster

1. Priorität: Standardfarbton (unlackiert).

2. Priorität: PVC-Beschichtungssystem ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbar.

nicht empfohlen: Verarbeitung lösemittelverdünnbarer Produkte auf der Baustelle.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Stahlfenster und -Türen

Grundierung ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbar mit anschliessender Pulver-Schlussbeschichtung.

nicht empfohlen: Verarbeitung lösemittelverdünnbarer Produkte auf der Baustelle.

Bei Innenanwendung auf Feuer- oder Spritzverzinkung verzichten.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Montage

Montage- und Abdichtungsarbeiten

Montage: mechanisch befestigen.
Abdichtung: Kompriband, Fensteranschlussfolien mit Verklebung ohne Lösemittel (max. 1%).
Stopfen von Hohlräumen: Seiden- oder Mineralfaserzopf, Schaumstoff-Rundschnur (jeweils ohne krebserzeugende Bestandteile).

nicht empfohlen: Montage/Abdichtung mittels Montage- oder Füllschäumen.

Die Verwendung von Montage- und Füllschäumen erschwert den späteren Ausbau des Bauteils und kann die langfristige Luftdichtheit nicht gewährleisten.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 220.050

Verwertung/Entsorgung

Ganze Fenster und Türen

1. Priorität: Wiederverwendung, z.B. über Bauteilbörse.

2. Priorität: Fachgerechte Verwertung oder Entsorgung (siehe unten).

Holz, Holzwerkstoffe

Thermische Nutzung in Zementwerken, Altholz- oder Kehrichtverbrennungsanlagen.

Adressen von Verwertungs- und Entsorgungsbetrieben:

PVC-Kunststoffprofile

Rücknahme durch Hersteller.

Fenstergläser

Glasrecycling.

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Montagebau in Holz

Formaldehydemissionen

Montagebau als Leichtkonstruktionen

Fassadenbekleidungen und Fassadenmaterialien (Fensterbänke).

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Vergussmassen, Vorbehandlung).

ecoBKP 222: Spenglerarbeiten

Abdeckungswerkstoffe, Bekleidungen und Deckungen

Dachrinnen, An- und Abschlussbleche

1. Priorität: Chromstahlblech blank/matt.

2. Priorität: Chromnickelstahlblech blank, Chromstahlblech verzinnt, Chromnickelstahlblech verzinnt, Aluminiumblech blank, Aluminiumblech farbbeschichtet (halogenfrei), Kupferblech verzinnt.

nicht empfohlen: Unbeschichtete Bleifolien; grossflächiger Einsatz bewitterter Bleche aus blankem Kupfer, Titanzink oder verzinktem Stahl/Stahlteile ohne Einbau eines geeigneten Metallfilters für das betroffene Dach- bzw. Fassadenwasser.

Die Vorgabe gilt nur für unbeschichtete Bleche. Vorbewitterte Bleche werden den blanken Blechen gleichgestellt.
Beschichtungen müssen eine Lebensdauer von mehr als 25 Jahren im nordeuropäischen Klima aufweisen (Nachweis gemäss einschlägigen Normen).
Grossflächig: Mehr als 10% der Dachfläche oder mehr als 50 m2 bewitterte Oberfläche.
Bleifolien sind für Mensch und Umwelt toxisch.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 230.040

Dachdeckungen und Fassadenbekleidungen

1. Priorität: Chromstahlblech blank/matt.

2. Priorität: Chromnickelstahlblech blank, Chromstahlblech verzinnt, Chromnickelstahlblech verzinnt, Aluminiumblech blank, Aluminiumblech farbbeschichtet (halogenfrei), Kupferblech verzinnt.

nicht empfohlen: Unbeschichtete Bleifolien; grossflächiger Einsatz bewitterter Bleche aus blankem Kupfer, Titanzink oder verzinktem Stahl/Stahlteile ohne Einbau eines geeigneten Metallfilters für das betroffene Dach- bzw. Fassadenwasser.

Die Vorgabe gilt nur für unbeschichtete Bleche. Vorbewitterte Bleche werden den blanken Blechen gleichgestellt.
Beschichtungen müssen eine Lebensdauer von mehr als 25 Jahren im nordeuropäischen Klima aufweisen (Nachweis gemäss einschlägigen Normen).
Dächer: Als grossflächig gilt eine bewitterte Fläche von mehr als 10% der Dachfläche oder mehr als 50 m2.
Fassaden: Als grossflächig gilt eine bewitterte Fläche von mehr als 300 m2.
Bleifolien sind für Mensch und Umwelt toxisch.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 230.040

Profilbleche Dach/Fassade

1. Priorität: Aluminiumblech blank.

2. Priorität: Aluminiumblech farbbeschichtet (halogenfrei), Stahlblech verzinkt und farbbeschichtet (halogenfrei).

Schneefangvorrichtungen

1. Priorität: Aluminium, Chromnickelstahl.

Dampfbremsen Steildach

1. Priorität: Kunststoffbahnen

2. Priorität: Polymerbitumenbahn selbstklebend

Winddichtung Fassade

1. Priorität: Kraftpapier, Polyethylen-Vlies.

Sockelrohre

1. Priorität: Polyethylen PE.

2. Priorität: Chromnickelstahl, Stahl beschichtet (halogenfrei).

Oberflächenbehandlung

Beschichtung von Klebeflächen für bituminöse Dichtungsbahnen

Bitumenprimer (Bitumenemulsion auf Wasserbasis).

Bitumenemulsion kann nur auf mineralischen Oberflächen sowie Holz/Holzwerkstoffen bei trockener Witterung und auf trockenen Oberflächen verarbeitet werden.
Auf die Verwendung von Bitumenlack sollte aufgrund der starken Umweltbelastung verzichtet werden.

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung.

Montagebau als Leichtkonstruktionen

Fassadenbekleidungen und Fassadenmaterialien, Unterkonstruktionen.

Bedachungsarbeiten

Deckungen, Abdichtungen, Gründächer, Vogelschutz, Entsorgung.

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Vergussmassen, Vorbehandlungen).

Äussere Oberflächenbehandlung

Neubeschichtung: Metalluntergrund.

ecoBKP 224: Bedachungsarbeiten

Steildach

Holzauswahl

1. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe aus nachhaltiger Produktion mit Nachweis Label Schweizer Holz, FSC- bzw. PEFC-Label oder gleichwertigem Label.

2. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe europäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

nicht empfohlen: Hölzer und Holzwerkstoffe aussereuropäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

Als europäische Länder gelten die EU- und EFTA-Mitgliedsstaaten.
Kontrolle der Vorgaben mittels Zertifikaten (CoC bis zum Lieferanten des Verarbeiters) oder Nachweis ecoProdukt und auftragsbezogenen Lieferscheinen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 210.06

Vorbeugende Behandlung mit Holzschutzmitteln

Sämtliche Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen für Steildach-Unterkonstruktionen bedürfen keiner Behandlung mit Holzschutzmitteln.

Eine Behandlung ist bei korrekter Planung und Ausführung des konstruktiven Holzschutzes nicht erforderlich.

Verlegeunterlagen

1. Priorität: Massivholz, Hartfaserplatte bis 6 mm, Weichfaserplatte bis 28 mm.

2. Priorität: 3-Schicht-Massivholzplatten bis 35 mm, poröse gepresste Holzfaserplatten, Weichfaserplatten 35-60 mm.

Dampfbremsen

1. Priorität: Kraftpapier, Kunststoffbahnen.

Wärmedämmungen

1. Priorität: Ohne Anforderung an die Druckfestigkeit: Steinwolle, Glaswolle bis ca. 40 kg/m3, boratfreier Zellulosedämmstoff.

2. Priorität: Ohne Anforderung an die Druckfestigkeit: Glaswolle über ca. 40 kg/m3.
Mit Anforderung an Druckfestigkeit: Mineralwolle, EPS, lose verlegte Schaumglasplatten, Weichfaser-/Holzfaserplatten.

Falls Begehbarkeit erforderlich: Produkte mit Anforderung an Druckfestigkeit wählen.

Vorgabe Minergie-ECO 120.060

Schallschutz

Beschwerungsschicht zur Verbesserung des Schallschutzes.

1. Priorität: Gipskartonplatten.

2. Priorität: Spanplatten zementgebunden.

Unterdächer

1. Priorität: Kunststoffbahnen (Polyolefinbahnen, PE-/PP-Vliese, Polyestervliese), Kraftpapier, Holzschindeln Fichte/Tanne, Weichfaserplatten max. 20 mm.

2. Priorität: Faserzementplatten, Hartfaserplatten, Holzfaserplatten, Weichfaserplatten über 20 mm.

Unterdachbahnen aus PVC enthalten in der Regel umweltrelevante Bestandteile.

Stirn-/Ortbretter

1. Priorität: Massivholz.

Deckungen

1. Priorität: Tonziegel (ohne Doppel- oder Dreifachdeckungen), Betonziegel, Naturschiefer, Faserzementschiefer, flache/profilierte Faserzementplatte, Holzschindeln, PV-Indach-Systeme.

2. Priorität: Tonziegel (Doppeldeckungen).

Dreifachdeckungen sind nicht gekennzeichnet.
Für lichtdurchlässige Elemente: Glasziegel.

Unterlags- und Deckbleche

1. Priorität: Chromnickelstahlblech.

2. Priorität: Kupferblech verzinnt.

nicht empfohlen: Unbeschichtete Bleifolien; Grossflächiger Einsatz bewitterter Bleche aus blankem Kupfer, Titanzink oder verzinktem Stahlbleche ohne Einbau eines geeigneten Metallfilters für das betroffene Dach- bzw. Fassadenwasser.

Bleifolien sind für Mensch und Umwelt toxisch.
Die Vorgabe gilt nur für unbeschichtete Bleche. Vorbewitterte Bleche werden den blanken Blechen gleichgestellt. Beschichtungen müssen eine Lebensdauer von mehr als 25 Jahren im nordeuropäischen Klima aufweisen (Nachweis gemäss einschlägigen Normen).
Grossflächig: Mehr als 10% der Dachfläche oder mehr als 50 m2 bewitterte Oberfläche.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 230.040

Schindeln/Abdeckplatten für Einfachdach

1. Priorität: Holzschindeln Fichte/Tanne.

Aluschindeln und Abdichtungsplatten aus PVC benötigen deutlich mehr Graue Energie.

Profilierte, lichtdurchlässige Kunststoffplatten

2. Priorität: Einfachplatten aus Polyester glasfaserverstärkt oder Polycarbonat.

Flachdach

Vorbeschichtungen auf Beton

1. Priorität: Bitumenemulsion (wasserverdünnbar).

Auf die Verwendung von Bitumenlack sollte aufgrund der starken Umweltbelastung verzichtet werden.

Verlegehilfe auf Profilblech

1. Priorität: Faserzementplatten.

Trenn- und Ausgleichslagen

1. Priorität: Kunststofffolien, Glas- und Kunstfaservliese.

Dampfbremsen

1. Priorität: Kunststoffbahnen.

2. Priorität: Polymerbitumenbahnen lose verlegt oder selbstklebend.

Gemäss SIA-Norm 271 muss bei Begrünungen mit Wasseranstau die Dampfbremse über Massivdecken vollflächig mit der Unterkonstruktion verklebt oder aufgeschweisst sein.
Selbstklebende Polymerbitumenbahnen eignen sich nur zur Verlegung auf Profilblech oder Holz.

Wärmedämmungen für Flachdach ohne Nutzschicht

1. Priorität: Steinwolleplatten, Mineraldämmplatten, EPS.

2. Priorität: Glaswolleplatten, PUR/PIR (halogenfrei).

Ohne Nutzschicht: Druckspannung zwischen 50 und 120 kPa.

Vorgabe Minergie-ECO 120.060

Wärmedämmungen für Flachdach mit Nutzschicht

1. Priorität: EPS, Mineraldämmplatten.

2. Priorität: Steinwolleplatten, PUR/PIR (halogenfrei).

Mit Nutzschicht: Druckspannung über 120 kPa.
Dächer mit Photovoltaik-Anlagen sind als Flachdach mit Nutzschicht auszubilden.
Verbunddächer beinhalten deutlich mehr Graue Energie und sollten nur zur Anwendung kommen, wenn sehr hohe Druckfestigkeit gefordert wird oder die Nutzung nicht geregelt ist.

Vorgabe Minergie-ECO 120.060

Befestigung Wärmedämmung

1. Priorität: Mechanische Befestigung mit Dämmstoffhaltern.

2. Priorität: Lösemittelfreier Kaltkleber (punktweise Befestigung).

Vorgabe Minergie-ECO 220.060

Abdichtungen Flachdach

1. Priorität: Polyolefin-Folie glasvliesbewehrt (TPO/FPO), lose verlegt oder lösemittelfrei auf Untergrund geklebt.

2. Priorität: Gussasphalt; Flüssigkunststoff (mit max. 1% Lösemittel und ohne umwelt- und gesundheitsgefährdende Bestandteile); Polymerbitumenbahnen ohne chemischen Wurzelschutz oder mit chemischem Wurzelschutz, welche gemäss Auswaschtest der Belastungsklasse des Niederschlagswassers "gering" entsprechen, lose/aufgeschweisst, 2x aufgeschweisst oder selbstklebend/aufgeschweisst.

Gemäss Norm SIA 271 müssen bituminöse Dichtungsbahnen nur bei begrünten Flachdächern wurzelfest sein. Auf Wurzelschutz bei nicht begrünten Dächern ist deshalb zu verzichten.
Chemischer Wurzelschutz (Biozide) in Dichtungsbahnen kann ausgewaschen werden und gefährdet die Umwelt. Die Belastung des Niederschlagswassers ist je nach Wurzelschutzmittel sehr unterschiedlich und gemäss BAFU-Information über chemische Durchwurzelungsschutzmittel in Bitumenbahnen zu bestimmen. TPO-Bahnen sind ohne Biozidzusatz wurzelfest.
Abdichtungen aus Flüssigkunststoff lassen sich beim Rückbau kaum vom Untergrund trennen und sind deshalb nur kleinflächig anzuwenden.

Vorgaben Minergie-ECO 230.060, 220.070

Abdichtung Flachdach, einlagige Bitumenbahn

1. Priorität: Polymerbitumenbahn mit geringer grauer Energie, 1-lagig, aufgeschweisst, ohne chemischen Wurzelschutz (Produkte mit Klasse eco-1).

2. Priorität: Polymerbitumenbahn 1-lagig, aufgeschweisst, ohne chemischen Wurzelschutz (Produkte mit Klasse eco-2).

Eine Abdichtung mit einlagiger Bitumenbahn ist bei begrünten Flachdächern nicht zulässig. Auf einen Wurzelschutz ist deshalb zu verzichten.

Vorgabe Minergie-ECO 230.060, 220.070

Schutzschichten

1. Priorität: Kunststoff-Rezyklatbahnen, Kunstfaservlies.

2. Priorität: Polyolefinbahn.

Gehbeläge

1. Priorität: Betonplatten, Betonsteine, Holzrost.

Dachbegrünung

Extensive Dachbegrünung

1. Priorität: Gegenüber Mindeststandard gemäss SIA-Norm 312 im Durchschnitt um 3 cm grössere Schichtdicke, Verwendung von mehreren unterschiedlichen Substrattypen, Anlegung von Kleinstrukturen (Sandstellen, Hügel, Totholz etc.), Ansaat mit Samenmischung aus einheimischen Pflanzen mit hoher Artenvielfalt.

2. Priorität: Erfüllung Mindeststandard gemäss SIA-Norm 312: Schichtdicke von mindestens 8 bis 11 cm Substrat, minimale relevante Wasserrückhaltekapazität von 40 bis 55 l/m2.

Die genauen Werte der SIA-Norm 312 für Substratdicke und Wasserrückhaltekapazität sind von der lokalen Jahresniederschlagsmenge abhängig.
Systeme, welche das SFG-Label tragen, erfüllen auch die Anforderungen der SIA-Norm 312.
Eine Liste der mit dem Label ausgezeichneten Systeme ist bei der Schweiz. Fachvereinigung Gebäudebegrünung (SFG) erhältlich.

Substratmischung

Kalkarme Komponenten, bevorzugt mit Recycling-Anteilen, ohne Blähton. Substrate mit 10-15% organischer Substanz (kein Torf). Ungleichmässiges Ausbringen des Materials (Zusammensetzung, Schichtdicke).

Schichtdicke und Nährstoffgehalt sind mit dem Begrünungsziel bzw. Saatgut/Bepflanzung abzustimmen. Substrathügel bis 20 cm Höhe an statisch geeigneten Stellen auf >10% der Gründachfläche. Blähton enthält im Vergleich mit anderen Substratbestandteilen viel graue Energie.

Schutz- und Filtermatten

Schutz- und Filtermatten aus Recycling-Faservlies.

Drainage- und Speicherschichten

Drainage- und Speicherschichten aus Recycling-Kunststoff.

PV-Anlagen auf Gründächern

Substratdicke und Substrattypen sind auf das PV-System abzustimmen. Der organische Anteil des Substrats unter bzw. direkt neben den Panels sollte 5% nicht übersteigen. Ansaat mit niedrig wachsender Pflanzenmischung.

Die mikroklimatischen Bedingungen auf einem Dach mit PV-Anlage sind sehr unterschiedlich. Deshalb sind unterschiedliche Substratdicken und -typen erforderlich. Eine (auch nur teilweise) Beschattung der Panels ist unbedingt zu vermeiden.

Problempflanzenbekämpfung auf Gründächern und Terrassen

Gehölzsämlinge, krautige Pflanzen mit invasivem Potential (z.B. Sommerflieder, einjähriges Berufskraut etc.) und stark ausläufer- bzw. rhizombildende Pflanzen (z.B. Schilf) im Rahmen des normalen Dachunterhalts 1 bis 2-mal jährlich ausjäten.

Gemäss ChemRRV ist die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf Dächern, Terrassen und Wegen verboten.

Befahrbare Flächen

Systemaufbauten für befahrbare Flächen aussen

1. Priorität: Nutzschicht Gussasphalt (MA) und Abdichtung Gussasphalt (MA), Nutzschicht Walzasphalt (AC) und Abdichtung Gussasphalt (MA).

2. Priorität: Nutzschicht Gussasphalt (MA) und Schutzschicht Gussasphalt (MA) und Abdichtung Polymerbitumenbahn, Nutzschicht Walzasphalt (AC) und Schutzschicht Gussasphalt (MA) und Abdichtung Polymerbitumenbahn, Flüssigkunststoff-Abdichtungen direkt befahrbar.

Systemaufbauten für befahrbare Flächen innen

1. Priorität: Nutzschicht Gussasphalt (MA) und Abdichtung Gussasphalt (MA).

2. Priorität: Flüssigkunststoff-Abdichtungen direkt befahrbar.

Abdichtungen

1. Priorität: Polyolefinbahn 1-lagig, lose, Asphaltmastix 10 mm.

2. Priorität: Polymerbitumenbahn, Polyolefinbahn 2-lagig, lose, Gussasphalt bis 30 mm.

Bleche für An- und Abschlüsse

Abschlussbleche

1. Priorität: Chromnickelstahlblech, Chromstahlblech verzinnt

2. Priorität: Aluminiumblech blank

nicht empfohlen: Unbeschichtete Bleifolien; Grossflächiger Einsatz bewitterter Bleche aus blankem Kupfer, Titanzink oder verzinktem Stahlbleche ohne Einbau eines geeigneten Metallfilters für das betroffene Dach- bzw. Fassadenwasser.

Auf bleihaltige Baustoffe sollte wegen deren Giftigkeit und Umweltbelastung grundsätzlich verzichtet werden.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 230.040

Abschlussprofile

1. Priorität: Chromnickelstahl, Aluminium.

Vogel- und Fledermausschutz

Vogelschutz

Von Mauerseglern, Alpenseglern, Schwalben oder Sperlingen benützte Einflugöffnungen und Hohlräume bei Renovationen nicht schliessen; bauliche Massnahmen im Herbst/Winter durchführen.

Fledermausschutz

Bei Bauarbeiten an Objekten, die Fledermäusen als Quartier dienen, sind Schutzmassnahmen in Absprache mit der zuständigen Koordinationationsstelle zum Schutz der Fledermäuse zu treffen.

Alle in der Schweiz vorkommenden Fledermausarten sind geschützt.

Verwertung / Entsorgung

Dichtungsbahnen, Wurzelschutzbahnen, Dampfsperren

1. Priorität: Dichtungsbahnen aus EPDM, TPO/FPO, PVC: Wiederverwendung, z.B. über Bauteilbörse.

2. Priorität: Dichtungsbahnen und Dampfsperren aus Bitumen und Polymerbitumen: Verbrennung in KVA.
Dichtungsbahnen aus EPDM, TPO/FPO, PVC: Rückgabe an Herstell- oder Lieferfirma zur Verwertung; sonst Verbrennung in KVA.

Bitumen-Gemische (Produktereste)

Entsorgung als Sonderabfall nach VeVA durch Unternehmung.

Gussasphalt, Mastix

Rückgabe an Herstell- oder Lieferfirma zur Verwertung.

Substrat

1. Priorität: Wiederverwendung, z.B. vor Ort oder über Bauteilbörse.

2. Priorität: Rückgabe an Herstell- oder Lieferfirma zur Verwertung.

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung.

Montagebau in Holz

Wärmedämmungen, Winddichtungen, Dampfbremsen.

Montagebau als Leichtkonstruktionen

Fassadenbekleidungen und Fassadenmaterialien, Unterkonstruktionen.

Spenglerarbeiten

Abdeckungswerkstoffe, Bekleidungen und Deckungen.

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Fugenvergussmassen, Vorbehandlung).

Äussere Oberflächenbehandlung

Beschichtungen auf mineralische Untergründe, Holzwerk und Metall.

ecoBKP 225: Spezielle Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen und Montageklebstoffe

Abdichten mit Fugendichtungsmasse, Fugenfüllungen mit Fugenvergussmasse, Klebstoffe

Im Innenraum: Produkte mit Emicode EC1 bzw. EC1plus Label oder Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte.
Im Trockenbereich: Fugendichtungsmasse ohne Fungizide.

nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte.

Neutral vernetzende Silikonharz-Produkte können bei der Aushärtung stark gesundheitsgefährdende Substanzen (Oxime) abspalten.
MS-Hybrid-Dichtstoffe sind auch ohne Fungizid resistent gegen Schimmel.
Mechanische Befestigungen sind einer Verklebung vorzuziehen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Verwertung/Entsorgung

Reste von Fugen- und Kittmassen (nicht PCB-haltig)

Nicht ausgehärtet: Entsorgung als Sonderabfall nach VeVA durch Unternehmung; ausgehärtet: Verbrennung in KVA.

Reste von Voranstrichen und Haftreinigern

Entsorgung als Sonderabfall nach VeVA durch Unternehmung.

PCB-haltige Fugendichtungen

Abklärungen, Massnahmen und Arbeitsschritte (fachgerechter Ausbau und Entsorgung) gemäss BUWAL-Richtlinie.
Kittmassen mit einem PCB-Gehalt von über 50 ppm gelten als Sonderabfall und sind nach VeVA zu entsorgen.

In der Schweiz wurden von 1955 bis zirka 1975 PCB-haltige Dichtungsmassen eingesetzt.

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung.

Baumeisterarbeiten

Wärmedämmungen (Wände, Decken, Perimeter), Abdichtung.

Montagebau in Holz

Wärmedämmungen, Winddichtungen, Dampfbremsen.

ecoBKP 226: Fassadenputze

Allgemeines

Schutz der Fassade

Der Feuchtigkeitsanfall auf der Fassade ist durch konstruktive Details (z.B. Vordächer, witterungsbeständige Sockelausbildung) gering zu halten, um eine hohe Nutzungsdauer zu erreichen.

Vorgabe Minergie-ECO 210.05

Biozide

Auf Biozide (Algizide, Fungizide) ist zu verzichten.
Systeme mit mineralischem Bindemittel (Zement, Kalk, Trass), mindestens 10 mm Putzdicke und mineralischem Anstrich (Organosilikat-/ 2K-Silikatfarbe) benötigen keine Biozide zur Verhinderung von Algen- oder Pilzbewuchs.

Biozide wirken nur über kürzere Zeit und sind umweltbelastend.
Für biozidfreie, mineralische Systeme sollte eine Garantie für den ganzen Aufbau verlangt werden.

Vorgabe Minergie-ECO 230.06

Aussenputze

Vorbehandlung Untergrund

1. Priorität: Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte.

Ausgleichsputze

1. Priorität: Mineralisch gebundene Produkte.

Grundputze

1. Priorität: Mineralisch gebundene Produkte.

Silikat-, Silikonharz- und Kunststoffputze beinhalten eine deutlich höhere Graue Energie.

Deckputze

1. Priorität: Mineralisch gebundene Deckputze (Sackware).

2. Priorität: Sumpfkalk-Deckputz, Silicatdeckputz.

Silicatdeckputze dürfen keine Biozide zur Filmkonservierung enthalten.
Silikonharz- und Kunststoffdeckputze beinhalten eine deutlich höhere Graue Energie.

Wärmedämmputze

1. Priorität: Dämmputz mit Leichtzuschlag Perlit oder Perlit/Kork.

2. Priorität: Dämmputz mit Leichtzuschlag Perlit/EPS, sofern der organische Anteil max. 5% beträgt.

Dämmputze mit Aerogel-Zuschlag beinhalten bei gleicher Dämmleistung deutlich mehr Graue Energie als konventionelle Dämmputze.

Aussenwärmedämmungen

Vorbehandlung Untergrund

1. Priorität: Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte.

Klebemörtel

1. Priorität: Mineralisch gebundene Produkte.

Wärmedämmplatten

1. Priorität: Steinwolle 90 kg/m3, EPS mit Grafit 15 kg/m3.

2. Priorität: EPS 15 kg/m3, Steinwolle 120 kg/m3, Mineraldämmplatte 110 kg/m3.

Verputzte Aussenwärmedämmungen

1. Priorität: Mineralischer Deckputz mit Steinwolle 90 kg/m3 oder mit EPS mit Grafit 15 kg/m3.

2. Priorität: Mineralischer Deckputz mit EPS 15 kg/m3 oder mit Steinwolle 120 kg/m3 oder mit Mineraldämmplatte 110 kg/m3, Silicat-Deckputz mit Steinwolle 90 kg/m3 oder mit EPS mit Grafit 15 kg/m3.

Silikonharz- und Kunststoffputze beinhalten eine deutlich höhere Graue Energie.
Verputze gelten nur dann als witterungsunempfindlich, wenn sie ausschliesslich aus mineralischen Bestandteilen bestehen und eine Putzdicke von mind. 10 mm für
Grundputz und Einbettungsschicht aufweisen.

Vorgabe Minergie-ECO 210.050

Wärmedämmungen Sockel-/Erdbereich

1. Priorität: Schaumglasschotter (unverdichtet, feuchtegeschützter Einbau).

2. Priorität: EPS, Schaumglasplatten.

Schaumglasschotter nur einsetzen, wenn er dauerhaft trocken bleibt (Grundwasser, Staunässe).
EPS nur im Wandbereich bis 6 m Einbauhöhe anwenden und wenn kein drückendes Wasser vorhanden ist.

Feuchtigkeitsschutz

1. Priorität: Bitumen-Dünnbeschichtung.

2. Priorität: Bitumen-Dickbeschichtung, Dispersionsspachtel.

Fensterbänke

1. Priorität: Massivholz, 3-Schicht-Massivholzplatte.

2. Priorität: Glasfaserbeton.

Schwellen und Sockelabschlüsse

1. Priorität: Glasfaserbeton.

Verwertung/Entsorgung

Dämmstoffe aus EPS

Verbrennung in KVA.

Dämmstoff-Abfälle von Neubauten können dem Recycling zugeführt werden.

Dämmstoffe aus XPS oder Kork

Verbrennung in KVA.

Für XPS-Dämmstoffe gibt es in der Schweiz keine Recycling-Infrastruktur.

Mineralwolldämmstoffe

Sauber getrenntes Material: Rückgabe an Herstell- oder Lieferfirma zur Verwertung.
Verschmutztes Material: Inertstoffdeponie.

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung.

Baumeisterarbeiten

Wärmedämmungen.

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Vergussmassen, Vorbehandlungen).

Äussere Oberflächenbehandlung

Beschichtungen auf mineralische Untergründe, Biozide, Graffittischutz.

ecoBKP 227: Äussere Oberflächenbehandlungen

Allgemeines

Produktauswahl

Für den ganzen Schichtaufbau sind Produkte mit Umweltetikette Kategorie A oder B, Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte einzusetzen.

Lösemittel (VOC) tragen zum Sommersmog bei.
Auf Verlangen der Bauherrschaft sind die eingesetzten Produkte mit einer VSLF-Produktedeklaration zu deklarieren.

Schutz vor Algen- oder Pilzbewuchs

Der Schutz vor Algen- oder Pilzbewuchs ist mit konstruktiven Mitteln (Vordach, sorptionsfähige Oberflächen, mineralische Putze mit Dicke von Grundputz und Einbettungsmasse >10 mm etc.) zu gewährleisten.
Fassadenfarben mit Umweltetikette Kategorie A oder B enthalten keine Biozide zur Filmkonservierung.

Biozide oder Nanosilber zur Verhinderung von Algen- oder Pilzbewuchs (Filmkonservierung) gewährleisten nur einen kurzzeitigen Schutz und belasten die Umwelt.

Vorgabe Minergie-ECO 230.06

Oberflächen mit geringem Erwärmungspotenzial

Die Albedo bezeichnet das Rückstrahlvermögen von Oberflächen. Hohe Albedowerte führen zu geringerer Erwärmung durch die auftreffende Sonnenstrahlung, weil sie diese stark reflektieren. Beurteilt wird die Albedo aller opaken Oberflächen der Gebäudehülle sowie aller nicht begrünten Beläge in Aussenbereichen.

Zwischen hellen Oberflächen und ihrer Blendwirkung besteht ein Zielkonflikt, welcher durch Neigung oder Textur der betroffenen Flächen sowie durch die Ausrichtung der betroffenen Fensterflächen gemildert werden kann.


Vorgabe Minergie-ECO 240.01

Oberflächen für gute Tageslichtnutzung

Dachuntersichten, Balkonuntersichten, Leibungen, Stürze etc. sind mit hellen Farbtönen zu versehen, um eine gute Tageslichtnutzung im Gebäude zu ermöglichen.

Vorgabe Minergie-ECO Tageslicht

Vorbehandlung bestehender Untergründe

Anschleifen oder Anlaugen mit Salmiaklauge/Laugenpulver (Vorbereitung tragfähiger Altanstriche); Abbeizen mit NMP/NEP-freiem Abbeizmittel.

NMP (N-Methyl-2-Pyrrolidon) und NEP (N-Ethyl-2-Pyrrolidon) sind stark gesundheitsgefährdend.

Anstriche auf bestehende Untergründe

Produkte mit Umweltetikette Kategorie A oder B.
Bei erhöhtem Algen- oder Pilzbewuchs-Risiko: Produkte mit Umweltetikette Kategorie C.

Produkte mit Umweltetikette Kategorie C können Biozide (Filmschutzmittel) mit niedriger Umweltbelastung enthalten.

Graffitischutz und -entfernung

Untergrund Stein, Beton, Backstein oder Holz

Temporäre Systeme auf Wasserbasis oder ohne Lösemittel (max. 1%), halogen- und biozidfrei (Filmkonservierung).

Eine Grundierung oder Vermischung mit halogenhaltigen Produkten zerstört die positiven ökologischen Eigenschaften des ursprünglichen Systems.

Untergrund Metall oder Glas

Semipermanente oder permanente Systeme auf Wasserbasis oder ohne Lösemittel (max. 1%), halogen- und biozidfrei (Filmkonservierung).

Verputzte und gestrichene Oberflächen

Überstreichfarben

Denkmalgeschützte Bauten

Wasserverdünnbarer, halogen- und biozidfreier Graffitischutz auf Basis von Polysacchariden, Cellulose bzw. PVAc oder mineralische Schutzfarben.

Produkte mit hydrophobierender Wirkung sind nicht komplett reversibel und bergen ein hohes Schadenspotential.

Graffitti-Entfernung (temporäre Systeme)

Graffitti-Entfernung nur mit Hochdruck-Heisswasser ohne Hilfschemikalien. Abwässer dürfen weder ins Meteorwasser noch in Gewässer gelangen.

Verwertung/Entsorgung

Malerei- und Lackabfälle

Entsorgung als Sonderabfall nach VeVA durch Unternehmung, getrennt nach Entsorgungscodes.

z.B. Farbreste, Farbpulver, ausgehärtete Farben und Farbpasten, Lösemittel, Pinselreiniger, Farb- und Schmutzschlämme, Ablaugebäder, Ablaugereste, Abbeizpasten, Schleifstaub.

Leere Gebinde

Rücknahme durch Unternehmung, wenn möglich wiederverwenden oder verwerten.

Verschmutztes Wasser aus der Oberflächenbehandlung

Wasser auffangen und gemäss den kantonalen Richtlinien entsorgen.

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung.

Montagebau in Stahl

Korrosionsschutzbehandlungen von Stahlkonstruktionen.

Fenster, Aussentüren

Oberflächenbehandlung (Fenster und Türen).

Innere Oberflächenbehandlung

Beschichtungen auf mineralische Baustoffe, Holz und Metall.

ecoBKP 228: Äussere Abschlüsse, Sonnenschutz

Allgemeines

g-Wert von Sonnenschutz und Verglasung

Der g-Wert von Sonnenschutz und Verglasung ist so auszulegen, dass die Anforderungen gemäss SIA-Norm 180, Abschnitt 5.2.4, eingehalten sind.

Der g-Wert von Sonnenschutz und Verglasung variiert zwischen 0.07 (Südorientierte Fassade mit hohem Glasanteil) und 0.6 (Nordorientierte Fassade mit tiefem Glasanteil). Übliche Werte liegen zwischen 0.1 und 0.15.

Windfestigkeit

Die Windwiderstandsklasse des Sonnenschutzes hat der SIA-Norm 342, Anhang B2, zu entsprechen.

Je nach Windexposition und Lage des Gebäudes beträgt die Windgeschwindigkeit, bis zu der der Sonnenschutz abgesenkt bleiben kann, zwischen 46 und 92 km/h.

Steuerung

In Gebäuden, die nicht dem Wohnen dienen, sind motorisierte Anlagen mit automatischer Steuerung vorzusehen.

Die Steuerung sollte fassadenweise (bei grossen Gebäuden abschnittsweise, je nach Verschattung) in Abhängigkeit der Einstrahlung erfolgen. Idealerweise führt die Steuerung die Position des Sonnenschutzes je nach Einfallswinkel nach.
Eine Einbindung des Hagelschutz-Signals der Vereinigung kantonaler Gebäudeversicherungen wird empfohlen.

Holzauswahl

1. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe aus nachhaltiger Produktion mit Nachweis Label Schweizer Holz, FSC- bzw. PEFC-Label oder gleichwertigem Label.

2. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe europäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

nicht empfohlen: Hölzer und Holzwerkstoffe aussereuropäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

Als europäische Länder gelten die EU- und EFTA-Mitgliedsstaaten.
Kontrolle der Vorgaben mittels Zertifikaten (CoC bis zum Lieferanten des Verabeiters) und auftragsbezogenen Lieferscheinen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 210.06

Oberflächenbehandlung

Werkseitig aufgebrachte Beschichtungen sind gegenüber bauseitig aufgebrachten Beschichtungen zu bevorzugen.

Bei werkseitigen Beschichtungen werden in der Regel eine höhere Qualität und eine geringere Umweltbelastung erzielt.

Fensterläden, Rollläden, Lamellenstoren, Sonnenstoren

Beschattung von Fassadenflächen

1. Priorität: Rollläden Holz, Drehläden Massivholz, mit Holzlamellen oder mit Füllung Massivholz, Schiebeläden mit Holzlamellen oder mit Füllung Massivholz, Senkrecht-, Austell-, Fallarm- und Fassadenmarkisen ohne Kassette.

2. Priorität: Rollläden Alu mit Alustäben hohl, Verbund- und Flachlamellenstoren Alu, Drehläden Holz mit Füllung Sperrholz, Schiebeläden Holz mit Alurahmen, Senkrecht-, Austell-, Fallarm- und Fassadenmarkisen mit Kassette.

Die konkrete Einbausituation (Bewitterung, Windexposition usw.) ist bei der Materialwahl zu berücksichtigen.

Beschattung von horizontalen Flächen

1. Priorität: Gelenkarmmarkisen ohne Tragrohr

2. Priorität: Gelenkarmmarkisen mit Tragrohr

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung, Verwertung, Entsorgung von Bauteilen.

Fenster, Aussentüren

Montage.

Äussere Oberflächenbehandlung

Anstriche auf Holz und Metall.