ecoBKP 2024


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Material/Prozess Vorgaben Hinweise/Quellen

ecoBKP 281: Bodenbeläge

Verlegewerkstoffe

Grundierungen, Spachtelungen, Voranstriche, Klebstoffe

Produkte mit Umwelt-Etikette A oder B oder Emicode EC1 bzw. EC1plus Label.
Im Trockenbereich: Produkte ohne Fungizide.

nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte oder Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie D bis G.

Emicode EC1/EC1 plus: Produkt-Kennzeichnungssystem für sehr emissionsarme Verlegewerkstoffe.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040
Vorgabe Minergie-ECO 120.080

Unterlagsböden, Zementüberzüge

Ausgleichsschichten

1. Priorität: Blähperlit Dichte max. 100 kg/m3, Bimssteingranulat, Schaumbeton.

2. Priorität: Leichtbeton mit EPS-Zuschlag, Leichtbeton mit Blähton-Zuschlag, Schaumstoffplatten EPS.

EPS-Zuschlag: nach Möglichkeit EPS-Schrot aus Post-Consumer-Recycling und ohne HBCD.

Rieselschutz

1. Priorität: Kunststofffolie aus Rezyklat.

2. Priorität: Kraftpapier.

Trenn- und Gleitlagen

1. Priorität: Kraftpapier, Kunststofffolie aus Rezyklat, Polyethylen-Schaumstofffolie.

Dampfbremsen

1. Priorität: Lose verlegte Bahnen aus Polymerbitumen.

Lose, einlagige Abdichtungen enthalten weniger Graue Energie als doppellagige oder vollflächig aufgeklebte Varianten.

Wärme- und Trittschalldämmungen

1. Priorität: Steinwolleplatten, Glaswolleplatten, EPS-Platten 20 kg/m3

2. Priorität: EPS-Platten 30 kg/m3, Schaumglasplatten, PUR/PIR-Platten (halogenfrei).

XPS-Dämplatten können Aceton emittieren.
Aus Phenolharz-Dämmplatten kann Clorpropan austreten.

Vorgabe Minergie-ECO 120.060

Schwimmende Estriche

1. Priorität: Calciumsulfatestrich, Calciumsulfat-Fliessestrich (Anhydrit), Zementestrich, Schnell-Zementestrich.

Calciumsulfat- und Zementestrich: ohne umwelt- und gesundheitsrelevante Bestandteile. Das Einhalten dieser Anforderung kann anhand der ecoProdukteliste oder dem Sicherheitsdatenblatt überprüft werden. Die relevanten umwelt- und gesundheitsgefährdenden Bestandteile sind in der Methodik Baumaterialien ecobau aufgeführt.
Faserarmierungen sind für das Recycling und die Entsorgung nicht relevant.

Estriche im Verbund

1. Priorität: Calciumsulfat-Fliessestrich, Zementestrich.

2. Priorität: Hartbeton.

Calciumsulfat- und Zementestrich: ohne umwelt- und gesundheitsrelevante Bestandteile. Das Einhalten dieser Anforderung kann anhand der ecoProdukteliste oder dem Sicherheitsdatenblatt überprüft werden. Die relevanten umwelt- und gesundheitsgefährdenden Bestandteile sind in der Methodik Baumaterialien ecobau aufgeführt.
Faserarmierungen sind für das Recycling und die Entsorgung nicht relevant.

Bewehrung

1. Priorität: Bewehrungen aus Kunststofffasern, Metallnetze.

Härtezusätze bei Zementüberzügen

Quarzsand, Kunstharzmörtel auf Wasserbasis.

Beläge aus Holz, Kork und Laminat

Holzauswahl

1. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe aus nachhaltiger Produktion mit Nachweis Label Schweizer Holz, FSC- bzw. PEFC-Label oder gleichwertigem Label.

2. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe europäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

nicht empfohlen: Hölzer und Holzwerkstoffe aussereuropäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

Als europäische Länder gelten die EU- und EFTA-Mitgliedsstaaten.
Kontrolle der Vorgaben mittels Zertifikaten (CoC bis zum Lieferanten des Verarbeiters) oder Nachweis ecoProdukt und auftragsbezogenen Lieferscheinen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 210.06

Formaldehyd-Emissionen

Einsatz von Mehrschichtparkett mit formaldehydfreier Verleimung, mit formaldehydhaltiger Verleimung und einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration von ≤ 0,02 ppm oder mit allseitig aufgebrachter diffusionsdichter Beschichtung.

nicht empfohlen: Holzwerkstoffe mit einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration >0,03 ppm ohne allseitig aufgebrachte diffusionsdichte Beschichtung.

Detaillierte Anwendungsempfehlungen und geeignete Produkte sind in der Lignum-Liste aufgeführt. Produkte mit Anwendungsempfehlung 1 entsprechen der Vorgabe.
Formaldehydfreie Leimsysteme sind PMDI, PU/PUR und PVAc. Formaldehydhaltige Leimsysteme sind UF, MUF, und PF.
Als diffusionsdichte Beschichtung gilt eine Beschichtung (Siegel) mit Auftragsmengen von mind. 150g/m2 und die vollflächige Verklebung mit dem Untergrund.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.020

Trockenschüttungen

Rein mineralische Materialien wie Vermiculit wasserglasbehandelt, Steinwolle-Feingranulat, Porenbetongranulat.

Trennlagen

1. Priorität: Karton, Kork.

Estriche aus Platten

1. Priorität: Holzfaserplatten, Grobspanplatten OSB.

Lose Verlegung ist zu bevorzugen.

Bodenbeläge Wohnbereich

1. Priorität: Klebeparkett, Massivparkett Eiche, Riemenboden Fichte/Tanne.

2. Priorität: Mehrschichtparkett (Trägerplatte Massivholz), Korkparkett.

Die Anforderungen im Wohnbereich sind tiefer als im Objektbereich.
Klickböden beinhalten bezogen auf ihre Lebensdauer deutlich mehr Graue Energie.

Bodenbeläge Objektbereich

1. Priorität: Massivparkett Eiche, Stirnholzparkett.

2. Priorität: Hochkant-Lamellenparkett, Holzpflasterboden.

Klickböden beinhalten bezogen auf ihre Lebensdauer deutlich mehr Graue Energie.

Holzstaubbindemittel

Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A oder B oder Emicode EC1 bzw. EC1plus Label.

nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte oder Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie D bis G.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Oberflächenbehandlung, Beschichtung (Siegel und Bodenöle)

1. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A oder B oder Emicode EC1 bzw. EC1plus Label.

2. Priorität: 2K-Systeme mit Umwelt-Etikette Kategorie C.

nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte oder Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie D bis G.

Auch natürliche Lösemittel wie Terpentin oder Zitrusschalenöle können zu gesundheitlichen Belastungen führen.
Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A bis C erfüllen die Ausschlussvorgaben Minergie-ECO.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Sockelleisten

1. Priorität: Massivholz.

2. Priorität: Holzwerkstoffe furniert oder mit Dekorfolie, Linoleum.

Beläge aus Linoleum, Kunststoff, Textilien und dgl.

Estriche aus Platten

1. Priorität: Holzfaserplatten, Grobspanplatten OSB.

Elastische Bodenbeläge

1. Priorität: Linoleum.

2. Priorität: Polyolefin-Beläge (TPO) 2.0 mm, Polyurethan-Beläge aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen 2.0-2.5 mm.

Aus Sicht der Hygiene sind glatte, reinigungsfreundliche Beläge vorteilhaft.
Die lose Verlegung oder punktuelle Verklebung ist zu bevorzugen.
Produkte mit Kennzeichnung eco-1 enthalten keine umweltrelevanten Bestandteile.

Textile Bodenbeläge

Schafwolleprodukte dürfen max. 210 mg Mottenschutzmittel/Permethrin pro kg Wolle enthalten.

1. Priorität: Teppich aus natürlichem Polmaterial (z.B. Wolle, Kokos, Sisal) mit Rücken aus natürlichem Material (z.B. Naturlatex, Jute, Hanf).

2. Priorität: Teppich aus natürlichem Polmaterial (z.B. Wolle, Kokos, Sisal) mit Rücken aus synthetischem Material (z.B. Synthesekautschuk, PUR, PP).

Produkte mit GuT-Label enthalten weniger als 210 mg Mottenschutzmittel / Permethrin pro kg Wolle und erfüllen Mindestanforderungen an Herstellungsverfahren und Inhaltsstoffe.
Wollteppiche ohne Mottenschutzmittel sind erhältlich.

Sockelleisten

1. Priorität: Massivholz.

2. Priorität: Holzwerkstoffe furniert oder mit Dekorfolie, Linoleum.

Doppelböden

Formaldehyd-Emissionen

Einsatz von gipsgebundenen Doppelboden-Platten; Einsatz von Doppelboden-Platten aus Holzwerkstoffen mit formaldehydfreier Verleimung, mit formaldehydhaltiger Verleimung und einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration von max. 0,02 ppm oder mit allseitig aufgebrachter diffusionsdichter Beschichtung bzw. Belegung (Aluminium- oder Stahlblech, Kunststoff-Kanten).

nicht empfohlen: Holzwerkstoffe mit einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration >0,03 ppm ohne allseitig aufgebrachte diffusionsdichte Beschichtung.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.020

Stützen, Rasterstäbe

Stahl korrosionsgeschützt.

Doppelbodenplatten

1. Priorität: Belag werkseitig: Holzwerkstoffplatten mit Alu-Folie belegt; Belag nachträglich: Holzwerkstoffplatten beidseitig mit Alu-Folie belegt.

2. Priorität: Belag werkseitig: Calciumsulfatplatten roh bis max. 25 mm, Holzwerkstoffplatten mit Stahlblech belegt; Belag nachträglich: Calciumsulfatplatten roh bis max. 25 mm, Holzwerkstoffplatte mit Alu-Folie/Stahlblech belegt, Holzwerkstoffplatten bis max. 30 mm beidseitig mit Stahlblech belegt.

Bodenbeläge für Doppelböden

1. Priorität: Klebeparkett, Linoleum.

2. Priorität: Mehrschichtparkett, PVC-Beläge (sofern ohne umwelt- und gesundheitsgefährdende Bestandteile).

Produkte mit Kennzeichnung eco-1 enthalten keine umweltrelevanten Bestandteile.

Plattenbeläge (Plättli)

Bodenbeläge

1. Priorität: Keramikmosaik, Glasmosaik, zementgebundene Platten (Kunststein).

2. Priorität: Keramikplatten, Glasplatten, kunstharzgebundene Platten.

Kunstharzgebundene Platten und Natursteinplatten beinhalten deutlich mehr Graue Energie.
Im Objektbereich sind möglichst grossformatige Platten zu verwenden (Reinigungsfreundlichkeit).

Klebemörtel

1. Priorität: Zementgebundene Produkte.

Fugenmörtel

1. Priorität: Zementgebundene Produkte.

Abdichtung

1. Priorität: Mineralisch gebundene Dichtungsschlämme.

2. Priorität: Kunstharzdispersion, Kunststofffolie.

Fugenlose Bodenbeläge

Ausgleichsschichten

1. Priorität: Zementmörtel.

2. Priorität: Beton, Zement-Kunstharz-Fliessbelag.

Bodenbeläge für leichte bis mittlere Beanspruchung

1. Priorität: Zementfliessbelag, Terrazzobelag Zement, Magnesia-Fliessbelag, Magnesiabelag einschichtig, Zement-Kunstharzbelag, sofern ohne umwelt- und gesundheitsgefährdende Bestandteile.

2. Priorität: Hartsteinholzbelag einschichtig, Hartsteinholz zweischichtig, Vermörtelungsbelag (nur leichte Beanspruchung), Hartbetonbelag sofern ohne umwelt- und gesundheitsgefährdende Bestandteile.

nicht empfohlen: Produkte mit einem Lösemittelgehalt über dem zulässigen Wert gemäss Minergie-Eco Anwendungshilfe Lösemittel.

Stahlteile, welche mit magnesiagebundenen Belägen in Berührung kommen, müssen vor Korrosion geschützt werden.
Kunstharzbeläge: Zulässigen Lösemittelgehalt mit der Minergie-Eco Anwendungshilfe Lösemittel prüfen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Bodenbeläge für schwere Beanspruchung

1. Priorität: Terrazzobelag Zement, Magnesia-Fliessbelag, Magnesiabelag einschichtig, Hartsteinholzbelag zweischichtig, Zement-Kunstharzbelag, sofern ohne umwelt- und gesundheitsgefährdende Bestandteile, Hartbetonbelag, sofern ohne umwelt- und gesundheitsgefährdende Bestandteile.

2. Priorität: Hartsteinholzbelag einschichtig.

nicht empfohlen: Produkte mit einem Lösemittelgehalt über dem zulässigen Wert gemäss Minergie-Eco Anwendungshilfe Lösemittel.

Stahlteile, welche mit magnesiagebundenen Belägen in Berührung kommen, müssen vor Korrosion geschützt werden.
Kunstharzbeläge: Zulässigen Lösemittelgehalt mit der Minergie-Eco Anwendungshilfe Lösemittel prüfen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Bewehrung

1. Priorität: Bewehrungen aus Kunststofffasern, Metallnetze.

Oberfläche bestreuen

1. Priorität: mineralische Produkte (Quarzsand).

2. Priorität: synthetische Produkte (Korund).

Oberflächenbehandlung (Siegel, Farben)

1. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A

2. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie B; dünnschichtige 2-K-Systeme mit Umwelt-Etikette Kategorie C.

nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte oder Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie D bis G.

Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A bis C erfüllen das Ausschlussvorgabe Minergie-ECO.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Oberflächenbehandlung (Imprägnierungen)

Produkte mit Umwelt-Etikette A bis C oder Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte.

nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte oder Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie D bis G.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Reinigung

Reinigungsprodukte

Es sind Produkte zu wählen, welche entweder das europäische Umweltzeichen (EU Ecolabel), das Nordic Ecolabel (Nordischer Schwan), das Österreichische Umweltzeichen oder das ECOCERT Label tragen.

Der Geltungsbereich umfasst keine Produkte, die in Bereichen mit erhöhten hygienischen Anforderungen (Krankenhäuser, Pflegeheime, Grossküchen, Hallenbädern etc.) eingesetzt werden.

Verwertung/Entsorgung

Beläge aus PVC, Polyolefinen, Synthesekautschuk, Teppich, Linoleum etc.

Rücknahme von PVC-Belägen durch Herstell- oder Lieferfirma zur Verwertung; andere Belagstypen: Verbrennung in KVA.

Asbesthaltige Bodenbeläge

Fachgerechter Ausbau und Entsorgung nach Technischem Merkblatt Nr. 66070 der SUVA. Die Sanierungsarbeiten unterliegen der Meldepflicht.

Betroffen sind schwergewichtig zwischen 1970 und 1982 produzierte CV-(Cushioned-Vinyl)-Beläge („Novilon“) und PVC-Flex-Platten.
Informationsplattform zum Thema Asbest:

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung.

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Fugenvergussmassen, Vorbehandlungen).

Schreinerarbeiten

Holzwerkstoffe (Holzauswahl, Formaldehyd-Emissionen)

Baureinigung

Baugrobreinigung, Baufeinreinigung, Reinigung von Bodenbelägen

ecoBKP 282: Wandbeläge, Wandbekleidungen

Holzbekleidungen

Holzauswahl

1. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe aus nachhaltiger Produktion mit Nachweis Label Schweizer Holz, FSC- bzw. PEFC-Label oder gleichwertigem Label.

2. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe europäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

nicht empfohlen: Hölzer und Holzwerkstoffe aussereuropäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

Als europäische Länder gelten die EU- und EFTA-Mitgliedsstaaten.
Kontrolle der Vorgaben mittels Zertifikaten (CoC bis zum Lieferanten des Verarbeiters) oder Nachweis ecoProdukt und auftragsbezogenen Lieferscheinen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 210.06

Formaldehyd-Emissionen

Einsatz von Holzwerkstoffen mit formaldehydfreier Verleimung, mit formaldehydhaltiger Verleimung und einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration ≤ 0,02 ppm oder mit allseitig aufgebrachter diffusionsdichter Beschichtung.
An Stellen mit erhöhter Temperatur oder Feuchte formaldehydfrei verleimte Platten oder Platten mit diffusionsdichter Beschichtung verwenden (mit Eignung für den entsprechenden Anwendungsbereich). Produkt nicht durch Bohrungen oder Schlitzungen modifizieren.

nicht empfohlen: Holzwerkstoffe mit einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration >0,03 ppm, Akustikplatten mit formaldehydhaltiger Verleimung.

Detaillierte Anwendungsempfehlungen und geeignete Produkte sind in der Lignum-Liste aufgeführt. Produkte mit Anwendungsempfehlung 1 entsprechen der Vorgabe.
Holzwerkstoffe mit formaldehydhaltiger Verleimung und einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration = 0,03 ppm können bei 3 von 6 Raumoberflächen bzw. 50% der Raumoberflächen eingesetzt werden.
Formaldehydfreie Leimsysteme sind PMDI, PU/PUR und PVAc. Formaldehydhaltige Leimsysteme sind UF, MUF, und PF.
Eine Belegung oder Beschichtung der Oberfläche vermindert die Formaldehyd-Emissionen. Geeignet sind z.B. Melaminharzfolien oder CPL/HPL-Platten.
Die Bedingungen für Emissionsmessungen sind in der ecobau Methodik Baumaterialien beschrieben.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.020

Furnierleime, Klebstoffe für die Belegung

Es sind formaldehydfreie Klebstoffe (z.B. Produkte auf Basis von PVAc, Weissleim) zu verwenden.

nicht empfohlen: Produkte, welche Formaldehyd in relevanten Mengen an die Raumluft abgeben können.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.020

Innere Bekleidungen

1. Priorität: Massivholz.

2. Priorität: 3-Schicht-Massivholzplatten, OSB-Platten, Gipsplatten.

Hinterlagen von Wandbekleidungen

Formaldehyd-Emissionen

Mineralwollplatten für Hinterlagen von Wandbekleidungen in beheizten Innenräumen: Produkte ohne Formaldehyd im Bindemittel oder mit nachweislich niedrigen Formaldehydemissionen.

nicht empfohlen: Produkte, welche mehr als 25 ug/m3 Formaldehyd gem. CEN/TS 16516 emittieren.

Dämmstoffe mit formaldehydhaltigem Bindemittel können zu einer Belastung der Innenraumluft mit Formaldehyd führen.
Eintrag in der ecoProdukteliste oder Emissionsprüfung gemäss Methodik Baumaterialien ecobau erforderlich.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.020

Lungengängige Fasern

Mineralfaserdämmstoffe dürfen mit der Raumluft nicht direkt in Verbindung stehen.

Bei gelochten oder geschlitzten Platten ist ein Rieselschutz (z.B. Faservlies) vorzusehen.
Falls die Luftverteilung ungeführt im Hohlraum zwischen Wandbekleidung und Wand erfolgt, sind die Dämmplatten allseitig mit einem Rieselschutz zu versehen.

Plattenarbeiten (Plättli)

Grundierungen, Spachtelungen, Voranstriche, Klebstoffe

Produkte mit Emicode EC1 / EC1 plus Label oder Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte.

nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte.

Emicode EC1/EC1 plus: Produkt-Kennzeichnungssystem für sehr emissionsarme Verlegewerkstoffe.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040
Vorgabe Minergie-ECO 120.080

Wandbeläge

1. Priorität: Keramikmosaik, Glasmosaik, zementgebundene Platten (Kunststein).

2. Priorität: Keramikplatten, Glasplatten.

Im Objektbereich sind möglichst grossformatige Platten zu verwenden (Reinigungsfreundlichkeit).

Klebemörtel

1. Priorität: Zementgebundene Produkte.

Fugenmörtel

1. Priorität: Zementgebundene Produkte.

Zementmörtelanwurf

Kalkzement- oder zementgebundener Mörtelanwurf.

Putze

1. Priorität: Mineralisch gebundene Produkte.

Tapezierarbeiten

Wandbekleidungen

1. Priorität: Rauhfasertapete.

2. Priorität: Vliestapete, PE-Tapete auf Vlies.

Tapetenleime

Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte.

nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung.

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Vergussmassen, Vorbehandlung).

Gipserarbeiten

Trockenbau Wände (Ständerwände, Wandbekleidungen).

Schreinerarbeiten

Holz und Holzwerkstoffe (Holzauswahl, Formaldehyd-Emissionen).

Deckenverkleidungen

Oberflächenbehandlung (Transparente und deckende Beschichtungen).

Innere Oberflächenbehandlung

Beschichtungen auf mineralische Untergründe, Holz und Metall.

ecoBKP 283: Deckenbekleidungen

Trockenbau- und Mineralwolleplatten

Deckenbekleidungen ohne besondere Anforderungen

1. Priorität: Gipskartonplatten 12.5 bis 20 mm.

2. Priorität: Gipskartonplatten 25 mm, Vollgipsplatten 25 bis 40 mm, zementgebundene Leichtbauplatten 12.5 mm.

Deckenbekleidungen mit Schallschutz-anforderungen

1. Priorität: Gipskartonplatten schallabsorbierend 12.5 mm

2. Priorität: Blähglasgranulatplatten 15 bis 25 mm, Glaswolleplatten beschichtet 26 bis 46 mm, Steinwolleplatten mit Akustikputz 25 mm.

Bekleidungen von Trägern und Kanälen

1. Priorität: Gipskartonplatten 12.5 mm.

2. Priorität: Vollgipsplatten 25 mm, zementgebundene Leichtbauplatten 12.5 mm.

Holz und Holzwerkstoffe

Holzauswahl

1. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe aus nachhaltiger Produktion mit Nachweis Label Schweizer Holz, FSC- bzw. PEFC-Label oder gleichwertigem Label.

2. Priorität: Hölzer und Holzwerkstoffe europäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

nicht empfohlen: Hölzer und Holzwerkstoffe aussereuropäischer Herkunft ohne Nachweis einer nachhaltigen Produktion.

Als europäische Länder gelten die EU- und EFTA-Mitgliedsstaaten.
Kontrolle der Vorgaben mittels Zertifikaten (CoC bis zum Lieferanten des Verarbeiters) oder Nachweis ecoProdukt und auftragsbezogenen Lieferscheinen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 210.06

Formaldehyd-Emissionen

Einsatz von Holzwerkstoffen mit formaldehydfreier Verleimung, mit formaldehydhaltiger Verleimung und einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration ≤ 0,02 ppm oder mit allseitig aufgebrachter diffusionsdichter Beschichtung.
An Stellen mit erhöhter Temperatur oder Feuchte formaldehydfrei verleimte Platten oder Platten mit diffusionsdichter Beschichtung verwenden (mit Eignung für den entsprechenden Anwendungsbereich). Produkt nicht durch Lochung/Schlitzung modifizieren.

nicht empfohlen: Holzwerkstoffe mit einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration >0,03 ppm, Akustikplatten mit formaldehydhaltiger Verleimung.

Detaillierte Anwendungsempfehlungen und eine Produktliste sind in der Lignum-Liste aufgeführt. Produkte mit Anwendungsempfehlung 1 entsprechen der Vorgabe.
Holzwerkstoffe mit formaldehydhaltiger Verleimung und einer Formaldehyd-Ausgleichskonzentration = 0,03 ppm können bei 3 von 6 Raumoberflächen bzw. 50% der Raumoberflächen eingesetzt werden.
Formaldehydfreie Leimsysteme sind PMDI, PU/PUR und PVAc. Formaldehydhaltige Leimsysteme sind UF, MUF, und PF.
Eine Belegung oder Beschichtung der Oberfläche vermindert die Formaldehyd-Emissionen. Geeignet sind z.B. Melaminharzfolien, CPL/HPL-Platten, deckende Beschichtungen od. Furniere mit transparenter Beschichtung.
Die Bedingungen für Emissionsmessungen sind in der ecobau Methodik Baumaterialien beschrieben.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.020

Furnierleime, Klebstoffe für die Belegung

Es sind formaldehydfreie Klebstoffe (z.B. Produkte auf Basis von PVAc, Weissleim) zu verwenden.

nicht empfohlen: Produkte, welche Formaldehyd in relevanten Mengen an die Raumluft abgeben können.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.020

Deckenbekleidungen ohne besondere Anforderungen

1. Priorität: Profilbretter, 3-Schicht-Massivholzplatten, Mineralfaserplatten.

2. Priorität: MDF-Platten, Spanplatten, Grobspanplatten OSB, Sperrholzplatten, zementgebundene Holzwolleplatten.

Deckenbekleidungen mit Schallschutzanforderungen

1. Priorität: Profilbretter und 3-Schicht-Massivholzplatten mit offenen Fugen.

2. Priorität: Peforierte oder gerillte HWS-Platten formaldehydfrei verleimt, MDF-Platten und Grobspanplatten OSB und Sperrholzplatten mit offenen Fugen.

Deckenbekleidungen mit Lamellen und Rasterelementen

1. Priorität: Massivholz.

2. Priorität: Spanplatte furniert, 3-Schicht-Massivholzplatte.

Metall

Deckenbekleidungen ohne besondere Anforderungen

2. Priorität: Alu-Paneel pulverbeschichtet.

Die Graue Energie von Deckenbekleidungen aus Stahl, Aluminium und Chromnickelstahl ist deutlich höher als diejenige von Gipsbauplatten, Holz, Holzwerkstoffen oder Mineralfaserplatten.

Deckenbekleidungen mit Schallschutzanforderungen

2. Priorität: Alu-Paneel pulverbeschichtet mit offenen Fugen.

Hinterlagen von Deckenbekleidungen

Formaldehyd-Emissionen

Mineralwollplatten für Hinterlagen von Deckenbekleidungen in beheizten Innenräumen: Produkte ohne Formaldehyd im Bindemittel oder mit nachweislich niedrigen Formaldehydemissionen.

nicht empfohlen: Produkte, welche mehr als 25 ug/m3 Formaldehyd gem. CEN/TS 16516 emittieren.

Dämmstoffe mit formaldehydhaltigem Bindemittel können zu einer Belastung der Innenraumluft mit Formaldehyd führen.
Eintrag in der ecoProdukteliste oder Emissionsprüfung gemäss Methodik Baumaterialien ecobau erforderlich.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.020

Lungengängige Fasern

Mineralfaserdämmstoffe dürfen mit der Raumluft nicht direkt in Verbindung stehen.

Bei gelochten oder geschlitzten Platten ist ein Rieselschutz (z.B. Faservlies) vorzusehen.
Falls die Luftverteilung ungeführt im Hohlraum zwischen Deckenbekleidung und Decke erfolgt, sind die Dämmplatten allseitig mit einem Rieselschutz zu versehen.

Akustikhinterlagen

1. Priorität: Kunstfaservlies, Mineralwollplatten.

Die Graue Energie von Schwerfolien ist deutlich höher.

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung.

Montagebau in Holz

Wärmedämmungen.

Fenster, Aussentüren

Montage.

Spez. Dichtungen und Dämmungen

Abdichtungen (Fugendichtungsmassen, Fugenvergussmassen, Vorbehandlungen).

Innere Oberflächenbehandlung

Oberflächenbehandlungen auf Holz und Metall.

ecoBKP 285: Innere Oberflächenbehandlungen

Allgemeines

Produktauswahl

Für den ganzen Schichtaufbau sind Produkte, die mit Umwelt-Etikette Kategorie A, A- oder B eingestuft sind oder das natureplus-Gütesiegel tragen, einzusetzen.

nicht empfohlen: lösemittelverdünnbare Produkte, Produkte mit bioziden Wirkstoffen (Filmkonservierung) oder Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie D bis G.

Die Umwelt-Etikette der Schweizer Stiftung Farbe stuft Beschichtungsstoffe in die Kategorie A (beste Kategorie) bis G ein. Die Einstufungskriterien sind transparent und berücksichtigen die Wirkung auf Mensch und Umwelt sowie die Gebrauchstauglichkeit.
Bei Anwendungsbereichen ohne Produkte in den Kategorien A bis B kann auf Produkte der Kategorie C ausgewichen werden.
Biozide zur Filmkonservierung gewährleisten nur kurzzeitigen Schutz und sind gesundheitsbelastend. Wasserbasierte Produkte enthalten in der Regel geringe Mengen an Bioziden zur Topfkonservierung.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Oberflächenbehandlungen auf mineralische Untergründe und Tapeten

Grundierungen

1. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A oder Produkte mit natureplus-Gütesiegel.

2. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie B.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Wand- und Deckenfarben

1. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A oder Produkte mit natureplus-Gütesiegel.

2. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie B.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Bodensiegel und -farben

1. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A.

2. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie B; dünnschichtige 2-K-Systeme mit Umwelt-Etikette Kategorie C.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Imprägnierungen, Isolierfarben, Lasuren

Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A bis C oder Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte einsetzen.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Oberflächenbehandlungen auf Holz und Metall

Füller, Grundierungen, Imprägnierungen

1. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A.

2. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie B.
2-Komponenten-Systeme: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie C.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Vorlacke, Decklacke, Klarlacke, Lasuren, Öle

1. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A.

2. Priorität: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie B.
2-Komponenten-Systeme: Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie C.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Wachse, Beizen

Produkte mit Umwelt-Etikette Kategorie A bis C oder Produkte ohne Lösemittel (max. 1%) oder wasserverdünnbare Produkte sowie Produkte ohne biozide Wirkstoffe (Holzanwendung) einsetzen.

Ausschlussvorgaben Minergie-ECO 120.040

Renovation

Vorbehandlung

1. Priorität: Vollständig abwaschen mit Wasser (Leimfarbe), Anlaugen mit Salmiakgeist/Laugenpulver (Vorbereitung tragfähiger Altanstriche), mechanische Entfernung (Abschleifen, Sandstrahlen etc.), thermische Entfernung (Abbrennen, Trockeneis etc.).

2. Priorität: Abbeizen mit NMP/NEP-freiem Abbeizmittel.

Bei mechanischen und thermischen Verfahren ist vorgängig sicherzustellen, dass der Altanstrich nicht mit Schadstoffen (Asbest, PCB, Blei etc.) belastet ist.
NMP (N-Methyl-2-Pyrrolidon) und NEP (N-Ethyl-2-Pyrrolidon) sind stark gesundheitsgefährdend.

Verschimmelte Untergründe

Kleine Flächen (bis 100 cm2) mit Wasser und handelsüblichem Haushaltsreiniger entfernen, anschliessend mit 70-80% Alkohol desinfizieren. Grössere Flächen durch Fachfirma behandeln lassen (70-80% Alkohol, Wasserstoffsuperoxyd).
Neue Beschichtung mit Organosilikat-, Silikat- oder Kalkfarbe.

nicht empfohlen: Anti-Schimmel-Mittel mit bioziden Wirkstoffen, Produkte mit Bioziden zur Filmkonservierung oder Nanosilber.

Biozide wirken nur temporär und sind gesundheitsbelastend. Der Schutz vor Schimmel oder Pilzbewuchs ist mit geeigneten konstruktiven (Wärmedämmung, Lüftungsanlage etc.) oder organisatorischen Mitteln (regelmässiges Lüften) zu gewährleisten. Alkalische Farbsysteme (Silikatfarben, Organosilikatfarben, Kalkfarben) verzögern einen erneuten Schimmelbefall.

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche/Rückbau

Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung.

Montagebau in Stahl

Korrosionsschutzbehandlung von Stahlkonstruktionen.

Fenster, Aussentüren

Oberflächenbehandlung (Fenster und Türen).

Äussere Oberflächenbehandlung

Verwertung/Entsorgung (Farb- und Verdünnerresten, Farbschlamm, Gebinde).

Bodenbeläge

Beläge aus Holz, Kork und Laminat (Oberflächenbehandlungen).

Wandbeläge

Tapezierarbeiten.

ecoBKP 287: Baureinigung

Allgemeines

Entsorgung von Abfällen

Die bei der Baureinigung entstehenden Abfälle sind fachgerecht zu entsorgen.
Restmassen von bauchemischen Produkten sind als Sonderabfall nach VeVA getrennt nach Entsorgungscodes zu entsorgen.

Bauchemische Produkte sind z.B. Reinigungsmittel, Beton- und Mörtelzusätze, Klebstoffreste, Dichstoffreste, Farbreste, ausgehärtete Farben und Farbpasten, Lösemittel, Pinselreiniger, Schmutzschlämme, Ablaugereste, Schleifstäube.

Lösemittelhaltige Produkte

Der Einsatz von lösemittelhaltigen Produkten ist auf Kleinstflächen zu beschränken (siehe Abschnitt Reinigungs- und Pflegeanweisungen).

nicht empfohlen: Einsatz von Produkten mit aromatischen Lösemitteln.

Terpentinersatz, Nitroverdünner, White Spirit, Reinigungsbenzin etc. enthalten aromatische Lösemittel.
Der Einsatz von lösemittelhaltigen Produkten führt zu erhöhten Werten bei Raumluftmessungen, was bei Minergie-ECO zum Ausschluss führen kann.

Ausschlussvorgabe Minergie-ECO 120.040

Stark saure oder alkalische Produkte

Auf den Einsatz von stark sauren oder stark alkalischen Produkten (R-Sätze R34 und R35) ist zu verzichten. Neutrale Allzweckreiniger genügen für die Baureinigung vollkommen.

Ausnahmen (siehe Pflegeanleitungen): Entfernen von Zementschleier und Formentrennmittel (EPDM-Noppenbeläge) .

Ökolabels für Reinigungsprodukte

Es sind Produkte zu wählen, welche entweder das europäische Umweltzeichen (EU Ecolabel), das Nordic Ecolabel (Nordischer Schwan), das Österreichische Umweltzeichen oder das ECOCERT Label tragen.

Für alle Produkte gilt: fachgerechter Einsatz, Überdosierung ausschliessen.

Massnahmen Planungsphase

Zielsetzungen definieren

Neben der späteren Gebäudenutzung ist auch der nahtlose Übergang von der Bau- zur Betriebsphase zu gewährleisten, d.h. entsprechend zu planen und vorzubereiten. Zusätzlich zur Baureinigung ist für die Bezugs- und Betriebsstartphase ein erhöhter Reinigungsaufwand einzuplanen.

In der Regel werden die Zielsetzungen im Rahmen des planungs- und baubegleitenden Facility Managements (pbFM) definiert.

Bauliche Anforderungen definieren

Die Planung hat zu berücksichtigen, wie und wann Bauteile eingebaut werden, um das Risiko von Beschädigungen und Baureinigungsaufwand möglichst gering zu halten (Schmutzschleusen, Fenster, Bodenbeläge, Sanitärinstallationen, Möbel-Innenausbau). Eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Wahl der Bodenbeläge hat auch im Hinblick auf Schutzbehandlung und Reinigung zu erfolgen.

Reinigungskonzept Betriebsphase erstellen

Die Baureinigung muss auf die künftige Unterhaltsreinigung abgestimmt sein. Die objektspezifischen Reinigungsstandards und Hygieneanforderungen sind festzulegen und die zum Einsatz vorgesehenen, auf die Materialien abgestimmten Reinigungssysteme zu definieren.

Unnötige Schutzbehandlungen und damit Grundreinigungen gleich zu Beginn der Unterhaltsreinigung sind zu verhindern (z.B. für Entfernen von Beschichtungen auf Linoleum, Metallpflege auf Lifttüren).

Massnahmen Bauphase

Schutz empfindlicher Oberflächen

Empfindliche Oberflächen (polierte oder geschliffene Oberflächen, Gläser, Kanten/ Ecken) sind mit Faservlies und an besonders beanspruchten Stellen zusätzlich mit Holzfaserplatten abzudecken. Mittels lückenloser Verklebung der Stösse und Abschlüsse ist zu verhindern, dass Schmutz unter das Faservlies gelangen kann.

Bei Arbeiten mit Trenn- oder Schruppscheiben sind empfindliche Oberflächen (Glas, Kunststoffe etc.) mit Karton vorgängig zu schützen.

Vermeidung von Verschmutzungen

Bei stark staubbildenden Arbeiten sind Verfahren zu wählen, welche die Absaugung der Stäube direkt an der Maschine erlauben. Die Räume sind möglichst staubdicht abzuschliessen, um eine Verschmutzung benachbarter Räume zu vermeiden. Im Raum gelagerte Baumaterialien oder Bauelemente sind vor Arbeitsbeginn entweder zu entfernen oder abzudecken. Der Schmutzeintrag ins Gebäude ist zu vermeiden (Zugangswege mit geschlossenen Belägen, Schmutzschleusen in allen Eingangsbereichen während Innenausbau- und Bauendphase).

Baugrobreinigung

Bei schmutzbildenden Arbeiten oder starkem Eintrag von Schmutz ist jeweils periodisch, spätestens aber nach Abschluss der entsprechenden Arbeiten eine Baugrobreinigung ("besenrein") durchzuführen, um die Verteilung des Schmutzes im Gebäude zu begrenzen.
Entstehende Abfälle sind täglich vor Arbeitsschluss zu entfernen (durch die Handwerker selber und durch die laufende Baugrobreinigung), Fluchtwege sind konsequent freizuhalten.

Mindestens wöchentlich soll eine Baugrobreinigung durchgeführt werden.

Temporäre Sanitäreinrichtungen

Vor Durchführung der Baufeinreinigung sind temporäre Sanitäreinrichtungen im Gebäude zu entfernen bzw. zu grundreinigen.

Während der Bauphase sind Bausanitäranlagen genügend oft hygienisch zu reinigen.

Baunachreinigung

Erfolgen nach Abnahme der Baufeinreinigung zusätzliche nachträgliche Installations- oder Bauarbeiten, so ist eine entsprechende Baunachreinigung vorzusehen.

Einhalten der Vorgaben für die Baufeinreinigung respektive der späteren Unterhaltsreinigung.

Reinigungs- und Pflegeanweisungen

Baufeinreinigung

Die Reinigungs- und Pflegeanleitungen der eingesetzten Reinigungsprodukte sind zu beachten. Sie beinhalten in der Regel auch Hinweise zu den für die Baufeinreinigung einzusetzenden Reinigungssystemen und den Systemen für die Grund- oder Schutzbehandlung (insbesondere für Bodenbeläge).

Jede Bodenbelagsart braucht ihre materialspezifische Reinigungs- und Pflegeanleitung (in der Regel vom Hersteller erhältlich).

Schutzbehandlungen

Für die Pflege sind Produkte ohne Schichtaufbau zu verwenden (Wischpflege, Spraypflegeprodukte).
Stark poröse, saugfähige Bodenbeläge (Steinholz, Zementestrich, Tonplatten) mit Porenfüller/Imprägnationsmittel (auf wässeriger Basis) schutzbehandeln.
Auf Polymerbeschichtungen von Böden ist möglichst zu verzichten.

Nicht alle Böden brauchen eine Schutzbehandlung.
Oft lässt sich die Pflege mit einem kombinierten Produkt (z.B. Wischpflege ohne Schichtaufbau) in die Unterhaltsreinigung integrieren.

Bodenbeläge Bahnenware

Zwei Mal staubbindend wischen, anschliessend sprayreinigen oder nassreinigen mit oder ohne Wischpflege (abgestimmt auf Unterhaltsreinigung).

Entfernung von Trennmitteln siehe EPDM-Noppenbeläge.

EPDM-Noppenbeläge

Formentrennmittel aus der Produktion (Silikon- oder Paraffinbasiert) müssen durch eine Grundreinigung vollständig entfernt werden.

Reinigung muss ev. wiederholt durchgeführt werden.
EPDM-Beläge sind empfindlich gegen starke Alkalien und bestimmte Lösemittel.

Naturstein bruchroh

Trockensaugen oder kehrsaugen, dann scheuersaugen mit Scheuersaugmaschine und Wischpflegemittel ohne Schichtaufbau.

Natur- oder Kunststein geschliffen/poliert

Zwei Mal staubbindend wischen, dann nasswischen mit Flachmopp oder Scheuersaugen mit Scheuersaugmaschine und Wischpflegemittel ohne Schichtaufbau.

Keramische Beläge (Plättli)

Nasswischen mit Mikrofaser-Mopp, Scheuersaugen mit Scheuersaugmaschine mit Mikrofaserpad, Nassscheuern und Nasssaugen mit Einscheibenmaschine und Mikrofaserpad (jeweils ohne Pflegemittel).

Holzparkett versiegelt

Zwei Mal staubbindend wischen, dann sprayreinigen mit Einscheibenmaschine und wässriger Wachsdispersion.

Bei hoher Benutzerfrequenz Nachbehandlung mit unverdünnter Wachsdispersion.

Holzparkett geölt

Zwei Mal staubbindend wischen, dann Sprayreinigen mit Einscheibenmaschine und neutralem Reiniger, Scheuersaugen mit Scheuersaugmaschine und neutralem Reiniger.
Objektbereich: Fabrikgeölter Holzparkett nach Verlegen zusätzlich nachölen (kann auch vom Gebäudereiniger durchgeführt werden)

Beim Scheuersaugen muss die Zufuhr der Reinigungslösung stark reduziert werden, um Schäden zu vermeiden.

Textile Beläge

Bürstsaugen mit Bürstsauger, bei starker Verschmutzung trocken oder nass shampoonieren mit Einscheibenmaschine und Teppichshampoo.

Bürstsaugen ist für langflorige Teppiche nicht geeignet.

WC-Schüsseln, Pissoirs

Nassscheuern mit Mikrofaserpad, Bürste, (mit neutralem Allzweckreiniger, ohne Pflegemittel); Nachtrocknen mit Mikrofasertuch.

Säurereiniger nur falls nötig und gezielt anwenden.

Fenster, Glasflächen

Einwaschen mit Fenstereinwaschgerät und neutralem Allzweckreiniger, abziehen mit Fensterwischer.

Zementschleier

Einsatz von Produkten auf Sulfamidsäurebasis (Amidosulfon). Fugen vorwässern, nur kurz wirken lassen, um Schäden zu vermeiden. Gut spülen und mit leicht alkalischem Produkt neutralisieren; nachspülen.

Arbeitssicherheit beachten!
Achtung: auf säureempfindlichen Materialien und Metallen können Schäden entstehen.

Lack- und Farbspuren

Lack- und Farbspuren auf Glas mit Glasklingen nass entfernen.
Auf anderen Oberflächen geeignete Lösemittel einsetzen (auf absolutes Minimum beschränken).

Beim Umgang mit Lösemitteln sind Brandschutz und Arbeitssicherheit zu beachten. Lösemittelempfindliche Oberflächen sind gut abzudecken.
Achtung mit Glasklingen auf Spezialgläsern (z.B. beschichtete Gläser, therm. vorgespanntes ESG).

Silikon- und Leimspuren

Silikon- und Leimspuren möglichst noch frisch unter Verwendung eines konzentrierten Allzweckreinigers entfernen. Für eingetrocknete Silikonspuren speziellen Silikonentferner verwenden.

Lösemitteleinsatz auf absolutes Minimum beschränken. Noch plastische Leimspuren lassen sich vereisen und dann mechanisch entfernen (analog zu Kaugummientfernung).

Arbeitssicherheit

Persönliche Schutzausrüstung

Mit entsprechender Arbeitskleidung, -schuhen und –handschuhen, Schutzbrille und professioneller Unterweisung lassen sich Schäden an Personen und am Reinigungsobjekt vermeiden.

Geeignete Arbeitsmittel

Auch bei ökologischen Produkten auf Hautfreundlichkeit achten; z.B. keine Essigsäure verwenden, chemische Produkte nicht sprühen und nicht einatmen.

Beim Einsatz von Essigsäure entstehen unangenehme Dämpfe, es besteht die Gefahr von Korrosion und bei kupferhaltigen Materialien von Grünspanbildung.

Kontrollen

Externe Baustellenkontrollen

Die Umsetzung der Baureinigung ist durch externe Baustellenkontrollen zu überwachen. Abweichungen von den festgelegten Verfahren sind sofort anzumahnen.

Kontrollen haben unangemeldet zu erfolgen.

Abnahmeprotokolle, Tests

Nach Abschluss der Baufeinreinigung ist das Ergebnis mittels eines Abnahmeprotokolls festzuhalten.

Zementschleierentfernung mit Säuretest prüfen (schäumende Reaktion).

Bauschäden

Die Baufeinreinigung muss rechtzeitig vor der Abnahme der Ausbau-Gewerke erfolgen, damit allfällige Bauschäden erkannt werden können.

Weitere Vorgaben in anderen ecoBKP

Abbrüche / Rückbau / Entsorgung

Wiederverwendung, Verwertung, Entsorgung von Bauabfällen

Lüftungsanlagen

Abnahme, Hygiene im Betrieb